Forschung
Als universitäre Einrichtung für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik gehören Forschung und Lehre neben der Krankenversorgung zu unseren Kernaufgaben.
Kontakt
Die Mitarbeitenden des Zentrums für seelische Gesundheit engagieren sich in der Ausbildung von Studierenden der Medizinischen Hochschule Brandenburg (MHB). Die Lehre wird im Rahmen der Fakultät für Medizin und Psychologie der Medizinischen Hochschule Brandenburg (MHB) für die Studiengänge Medizin, Psychologie, Psychotherapie und Versorgungsforschung erbracht. Die Leitung des gesamten Bereichs Forschung und Lehre liegt bei der Professur für Psychiatrie und Psychotherapie der MHB an der Immanuel Klinik Rüdersdorf; die Stellvertretung der Leitung bei der Professur für Psychiatrische Versorgungsforschung.
Ebenso wie die universitäre Lehre ist für uns die Forschung eine Kernaufgabe. Unser Forschungsbereich ist so konzipiert, dass ausgehend von klinischen Erfahrungen und wissenschaftlichen Modellen wissenschaftliche Projekte in der Weise betrieben werden, dass die in ihnen gewonnenen Einsichten unmittelbar der besseren Gesundheitsversorgung von Betroffenen im Bereich der seelischen Gesundheit zu Gute kommen.
Alle Arbeitsgruppen zeichnet aus, dass sie in ihrer Forschung kritische Ansätze nutzen. Viele unserer Projekte gehen selbst- und institutionskritisch vor oder verwenden kritische Wissensbestände beziehungsweise kritische Theorien. Diese Perspektiven sind uns wichtig, um Veränderungen zu schaffen. Eine zweite Besonderheit unserer Arbeitsgruppen ist der Einsatz partizipativer und kollaborativer Forschungsansätze. Partizipation meint die enge Zusammenarbeit mit denjenigen Personen, um die es in erster Linie in der Forschung geht. Unter Kollaboration verstehen wir die Zusammenarbeit mit Forschenden, die auch über eigene Psychiatrie-Erfahrungen verfügen. Beide Ansätze zielen darauf, Forschung nicht nur für sondern mit Betroffenen umzusetzen und darauf, ihre Belange und Perspektiven in allen Phasen eines Forschungsprojektes ins Zentrum zu stellen.
Drittens vereint die Arbeitsgruppen ein trans-disziplinärer Anspruch. In allen Arbeitsgruppen kommen Mitarbeitende verschiedener Disziplinen zusammen, zum Beispiel aus der Medizin, Kulturwissenschaft, Psychologie, Biologie, Philosophie und Ethnologie, um in unterschiedlichen Grenzbereichen von Theorie und Empirie methodenübergreifend zu forschen. Diese Zusammenarbeit ist gekennzeichnet durch eine prinzipielle Offenheit gegenüber theoretischer oder empirischer Gegenstandsbereiche und ein Querdenken über disziplinäre Grenzen hinweg.
Unter Berücksichtigung dieser Prinzipien wollen wir ein praxisrelevantes, innovatives und multiperspektivisch abgesichertes Wissen produzieren, das national und international anschlussfähig ist. Wir wollen dadurch das System verändern, das wir derzeit als „Psychiatrie“ bezeichnen und kennen. Angestrebte Veränderungen reichen aber auch darüber hinaus und betreffen gesellschaftliche Strukturen, die eng mit seelischen Krisen verbunden sind, bzw. mit dem, was als psychische Erkrankungen diagnostiziert wird. Dabei versuchen wir in unseren Arbeitsgruppen reflektiert mit Hierarchien und den Bedingungen unserer Wissenschaftskulturen umzugehen.
Auch Forschung ist Teamarbeit. Die Mitarbeitenden der einzelnen Forschungsbereiche arbeiten in themenbezogenen integrierten Arbeitsgruppen (IAGs) zusammen.