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Unser psychotherapeutisches Angebot

In der Abteilung für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik der Immanuel Klinik Rüdersdorf arbeiten Therapeuten und Therapeutinnen mit verhaltenstherapeutischer, tiefenpsychologischer und gesprächstherapeutischer Ausbildung. Dies ermöglicht uns eine integrative Zusammenarbeit, die der Behandlung unserer Patienten zu Gute kommt.

Neben den Einzelgesprächen sind die Gruppentherapien ein wichtiger Bestandteil der stationären, teilstationären und ambulanten Behandlung. Die Gruppentherapie kann über den Austausch mit anderen Betroffenen Hoffnung wecken, Informationen teilen, soziale Kompetenzen stärken und Entlastung schaffen.

Unsere Gruppenangebote:

Bei schweren psychischen Störungen ist oft eine begleitende medikamentöse Behandlung nötig und teilweise auch Voraussetzung für eine Psychotherapie. 

Mehr Informationen zur pharmakotherapeutischen Behandlung finden Sie hier.

Psychotherapeutische Verfahren

Diese Verfahren unterscheiden sich jeweils hinsichtlich der Herangehensweise und Behandlungsmethoden von psychischen Störungen.

Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie und Psychoanalyse

Die tiefenpsychologisch fundierte Therapie und die analytische Psychotherapie begründen sich beide in der von Siegmund Freud ausgehenden Psychoanalyse, die er selbst gerne als Tiefenpsychologie beschrieben hat. Psychische Schwierigkeiten und Probleme werden nicht bloß als kranke Symptome angesehen, die es durch einen Experten zu behandeln und zu beseitigen gilt, sondern werden als seelische, häufig unbewusst begründete Lösungsversuche gedeutet.

Der tiefenpsychologische Therapeut begleitet den Patienten dabei, sich seiner Schwierigkeiten, Verdrängungsweisen und inneren Konflikte bewusster zu werden. Die jeweils besondere Eigenart des Patienten, seine häufig widersprüchlichen, vor allem subjektiven Beziehungserfahrungen, die Assoziationen, Träume, Wünsche, Phantasien, Gefühle und dynamischen inneren Konflikte im Verhältnis zum Anderen und der Umwelt bestimmen den Inhalt der Therapien und bilden einen Weg, die zunächst leidvollen, nicht verstehbaren, problematischen Lösungsversuche nachzuvollziehen.

Der wesentliche Unterschied zwischen beiden Verfahren besteht in Zeitrahmen und Behandlungsfrequenz. Die tiefenpsychologisch fundierte Therapie fokussiert sich auf einen klar abgrenzbaren Konflikt (wie z. B. eine Trennungssituation oder Kündigung der Arbeitsstelle) und ist aufgrund dessen stundenmäßig begrenzt, während die Psychoanalysen ihren Schwerpunkt auf die Analyse der Gesamtpersönlichkeit und der tiefergehenden Entdeckung unbewusster Konflikte legt, wofür ein größerer Zeitrahmen und eine höhere Behandlungsfrequenz erforderlich sind. Die Interessen des Patienten, die Schwere und Tiefe der Symptomatik, die Ressourcen im Gesundheitsversorgungssystem bestimmen die Indikation für das eine oder andere Verfahren.

Mit den tiefenpsychologischen Therapien können dem Patienten seine Gefühle, seine Eigenart und persönliche Geschichte bewusster werden, worüber er eine bessere Entschiedenheit, Stabilität, Einsicht und Zufriedenheit für sich finden kann, um achtsamer, bewusster mit sich und seiner Mitwelt in Beziehung treten zu können.

Verhaltenstherapie

Die Verhaltenstherapie ist eine wissenschaftlich fundierte Methode der Psychotherapie zur Behandlung von psychischen Störungen.

Ziel einer Verhaltenstherapie ist es, eigene Erlebnis- und Reaktionsmuster (also wie ich denke, fühle und handle) so zu verändern, dass eine bessere Bewältigung von Problemen möglich wird. Um dies zu erreichen, gibt der Therapeut oder die Therapeutin konkrete Unterstützung im Umgang mit schwierigen Lebenssituationen und Krisen, Symptomen oder Belastungen.

Es werden Gespräche und eine Vielzahl von bewährten Verfahren angeboten, die zum Teil auch außerhalb der Therapiesitzungen oder als „Hausaufgaben“ durchgeführt werden, um einen möglichst nachhaltigen Erfolg zu erreichen. Die Grundhaltung der Verhaltenstherapie besteht darin, Menschen auf eine für sie nachvollziehbare Art und Weise dabei zu helfen, selbstbestimmt und eigenverantwortlich eine aktive Rolle bei der Gestaltung ihres eigenen Lebens einzunehmen.

Biofeedback

Biofeedback ist eine verhaltenstherapeutische Methode, bei der körpereigene Prozesse dem Patienten mit Hilfe von technischen Hilfsmitteln zurückgemeldet werden.

Mit einiger Übung kann es dem Patienten gelingen, diese innerphysischen Prozesse so zu beeinflussen, dass sich seine Symptome vermindern. Beispielsweise reagiert der menschliche Körper auf subjektiv empfundenen Stress mit körperlichen Veränderungen (z. B. Muskelverspannungen, Blutdruckanstieg), die wiederum Symptome auslösen können (z. B. Rückenschmerzen, Bluthochdruck).

Ziel des Biofeedbacks wäre es hier dem Betroffenen diese unmittelbaren Folgen seiner Stressreaktion zurückzumelden, so dass er lernt diese situativ anzupassen, damit die Stressreaktion vermindert wird und langfristig die Symptome zurückgehen. Biofeedback wird v. a. bei psychosomatischen Krankheitsbildern (z. B. Schmerzsyndromen, stressbedingten Erkrankungen, Schlafstörungen, etc.) eingesetzt.

Dialektisch Behaviorale Therapie

Die Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT) für Borderline-Patientinnen und -Patienten wurde in den 80er Jahren von M. Linehan für die Behandlung von Patientinnen und Patienten mit selbstverletzendem Verhalten entwickelt. Diese verhaltenstherapeutische Therapiemethode umfasst die Kombination aus Einzel- und Gruppentherapie (Skillsgruppe).

In der Skillsgruppe werden Fertigkeiten (Skills) erlernt, um starke Anspannungszustände regulieren zu können. Hierzu gehören Skills aus den Bereichen Achtsamkeit, Stresstoleranz, Umgang mit Gefühlen, zwischenmenschliche Fertigkeiten und Selbstwert. In der Einzeltherapie stehen nach einer Vorbereitungsphase die Beendigung bzw. Reduzierung des selbstverletzenden Verhaltens sowie weitere Probleme auf der Verhaltensebene im Fokus, in einer zweiten Phase werden Probleme mit emotionalen Erfahrungen bearbeitet.

Unsere DBT-Angebote

Wir bieten Ihnen eine teilstationäre DBT-Behandlung in Fürstenwalde, DBT-Einzeltherapien sowie einmal wöchentlich eine ambulante Skillsgruppe in den Räumen der Psychiatrischen Institutsambulanz Rüdersdorf an. Sie findet immer mittwochs von 16:00 bis 17:30 Uhr statt. Voraussetzung für die Teilnahme ist eine begleitende Psychotherapie.
Die Anmeldung erfolgt über Tel.: +49 33638 83561.

Im Video erfahren Sie mehr zum Behandlungskonzet der Dialektisch-Behaviorale Therapie

Familientherapie/ Systemische Therapie

Familientherapie/ Systemische Therapie ist eine Form der Therapie, die Gesundheit und Krankheit, insgesamt die Lebensqualität von Menschen im Zusammenhang mit ihren relevanten Beziehungen und Lebenskonzepten sieht.

Die Systemische Therapie/ Familientherapie ist ein psychotherapeutischer Ansatz mit dem Ziel, die Interaktion zwischen einem Paar oder zwischen einer Familie zu verändern und dadurch Probleme oder Störungen einzelner Familienmitglieder oder der Gesamtfamilie (des Systems) zu lindern. Dabei erweiterte sich in den letzten Jahren der Blickwinkel von der Familie auf die sie umgebenden Systeme wie Arbeitsfeld und Wohnwelt.

Im Video erfahren Sie mehr zum Behandlungskonzet der Systemischen Therapie/ Familientherapie

Informationen für PiAs

Die psychologische und psychotherapeutische Behandlung unserer Patienten erfolgt primär durch festangestellte Psychologen/ Psychotherapeuten. Daneben bietet unsere Abteilung derzeit acht PiAs die Möglichkeit ihr PT1 (1200h) und/ oder PT2 (600h) zu absolvieren. In der Regel ist ein/e PiA pro Station eingesetzt, was eine individuelle Anleitung und Integration in die jeweiligen Teams ermöglicht. Regelmäßig stattfindende Treffen der PiAs bieten daneben die Möglichkeit zum Austausch untereinander.

Mehr Informationen zu unserem Angebot für PiAs